機能

Das Transferpraktikum

Deine Lernziele:
  • Du erfährst, was ein Transferpraktikum ist.
  • Du erfährst, warum das Thema „Transfer” bei einem studentischen Praktikum wichtig ist.
  • Du kennst Beispiele für Transferpraktika verschiedener Fachrichtungen.
  • Du bekommst Hinweise, wie ein Transferpraktikum von Unternehmen eingeschätzt werden kann.
Zeitlich gesehen ist dein Praktikum in dein Fachstudium eingebettet. Es findet entweder in der vorlesungsfreien Zeit statt, du nimmst ein Urlaubssemester oder du machst ein Praktikum in Teilzeit neben den Lehrveranstaltungen.
Folgende Frage ist daher naheliegend, wird aber oft gar nicht gestellt: Welchen inhaltlichen Zusammenhang soll dein Praktikum mit deinem Fachstudium haben? Die Antworten können verschieden sein und es ist wichtig, dass du die für dich passende Antwort kennst.
Unter Transferpraktikum versteht diese E-Learning-Einheit ein Praktikum, das ein studentisches Praktikum inhaltlich mit dem Fachstudium verknüpft.
„Transfer“ bezeichnet dabei
„die erfolgreiche Anwendung des zuvor angeeigneten Wissens bzw. der erworbenen Fertigkeiten im Rahmen einer neuen, in der Situation der Wissens- bzw. Fertigkeitsaneignung noch nicht ersichtlichen Anforderung […].“
(Hasselhorn, M./Gold, A., Pädagogische Psychologie. Erfolgreiches Lernen und Lehren. Stuttgart 2017, S. 142)
Bei einem Transferpraktikum geht es also darum, dass du Inhalte aus deinem Fachstudium (z. B. Theorien, Methoden, Modelle) in deinem Praktikum anwendest und somit dein im Studium erworbenes Wissen auf eine neue, andere Situation in der Praxis transferierst. Der Transfer von der Praxis zurück ins Studium ist ebenso wichtig und wird in der dritten Phase „Nach dem Praktikum” eine Rolle spielen.
Im folgenden Video berichten Studierende von ihren Erfahrungen.
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Beispiele verschiedener Fächer, um Fachinhalte im Praktikum anzuwenden

Die folgende Tabelle kann dir als Anschauung dienen. Wichtig ist, dass du für dich passende Themen aus deinem Studium bestimmst.

Quiz

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Bevor es an die Stellensuche und Bewerbung geht, ist es wichtig, dass du dir zunächst Gedanken über deine Ziele und Erwartungen zu deinem Praktikum machst. Beantworte daher zunächst folgende Fragen für dich:
  1. Möchte ich einen inhaltlichen Bezug zwischen Studium und Praktikum herstellen?
  2. Oder möchte ich mich ganz anderen Inhalten im Praktikum widmen?
Dabei musst du die für dich passende Antwort finden, um die Praktikumssuche an deinen Wünschen und Vorstellungen orientieren zu können.
Manchmal stehen bei einem Pflichtpraktikum mehr die Pflichten als die eigenen Wünsche im Vordergrund und die Motivation für das Praktikum ist nicht sehr hoch. Sollte dies bei dir der Fall sein, so ist ein Transferpraktikum vielleicht interessant für dich. Mit dem Transferpraktikum kannst du spannende Inhalte aus dem Studium mit Praktikumsaufgaben verknüpfen und das Praktikum somit für dich selbst attraktiver gestalten.
Kapitel 5 „Die Stellensuche” geht näher darauf ein, wie du vorgehen kannst, wenn du einen Praktikumsplatz suchst, der inhaltlich eng mit deinem Studium verbunden ist.
Ein Transferpraktikum klingt für dich unnötig, unrealistisch oder zu aufwendig? Dann werden dich folgende Aussagen überraschen: Das Projekt „Potentiale studentischer Praktika” befragte Studierende, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber (AG) zu ihren Erfahrungen mit Praktika, insbesondere zum Transfer.
 
Interessante Erkenntnisse den Studien:
  • Studierende geben an, dass sie in ihren Praktika fachliche und methodische Kompetenzen in weniger hohem Maße anwenden können als ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen.
  • AG sind vor allem die persönlichen und sozialen Kompetenzen bei ihren studentischen Praktikantinnen und Praktikanten wichtig.
  • AG geben an, dass sie häufig keine Kenntnis darüber haben, welches Fachwissen in den einzelnen Studiengängen vermittelt wird.
  • Studierende müssen sich daher darauf vorbereiten, eigenständig Fachinhalte aus dem Studium in das Praktikum zu transferieren.
  • Laut einiger AG können Studierende eigene Projekte im Praktikum umsetzen. Viele AG schätzen dies als eigen-initiativ und engagiert und werten dies als Indikator für hohe soziale Kompetenz.
  • Manche AG sind durchaus bereit, Studierenden Arbeitszeit (z. B. 10 % oder 20 %) für ein eigenes Transferprojekt zur Verfügung zu stellen.
  • Das Transferprojekt im Praktikum kann so gestaltet sein, dass es sowohl dem AG nutzt als auch der Studentin oder dem Studenten. AG können somit neue Ideen während des Praktikums, als Testlauf, ausprobieren und Studierende können durch ein Transferprojekt selbstständiges Arbeiten üben und vor allem ihre Transferkompetenz stärken.
Bist du überzeugt von einem Transferpraktikum?

Wenn ja, dann findest du in dieser E-Learning-Einheit zahlreiche Tipps und Hinweise, wie du den Transfer konkret berücksichtigen kannst – unabhängig davon ob es sich um das Bewerbungsschreiben oder um die Praktikumsreflexion handelt. Durch ein Transferpraktikum kannst du dein Praktikum zu einer wertvollen Erfahrung machen, die dein Studium inhaltlich sinnvoll ergänzt.

Wenn du kein Interesse an einem Transferpraktikum hast, blende unsere Tipps dazu einfach aus. Das ist auch völlig in Ordnung, denn deine Praktikumsziele können ganz verschieden sein: Es könnte beispielsweise dein Ziel sein, dass du ganz bewusst über den fachlichen Tellerrand blicken oder dich (neu) orientieren möchtest. Das sind gute Gründe für die Entscheidung gegen ein Transferpraktikum.