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Die Stellensuche

Deine Lernziele:
  • Du setzt dich damit auseinander, was du in deinem Praktikum lernen und anwenden möchtest sowie welche Fachinhalte du aus deinem Studium im Praktikum anwenden kannst und möchtest.
  • Du kennst verschiedene Strategien für die Suche nach Praktikumsstellen.
  • Du bekommst einen Überblick über bekannte Stellenbörsen und Netzwerke.
  • Du kannst Stellenausschreibungen besser verstehen.
Bekanntlich führen viele Wege zum Ziel. Dein Ziel für dieses Kapitel ist: Einen Praktikumsplatz zu finden, der gut zu dir passt.

Nachfolgend findest du verschiedene Suchstrategien:
Nachfolgend findest du eine Liste mit verschiedenen Branchen. Gehe diese für dich durch und notiere dir, wenn du denkst, dass du in dieser Branche mit deiner Persönlichkeit, mit deinen Stärken und Interessen gut aufgehoben wärst.

        Branchen
  • Architektur und Bauwesen
  • Banken/Finanzdienstleistungen/Versicherungen
  • Bildung und Erziehung
  • Consulting/Beratung
  • Chemieindustrie/Pharmazie
  • Energiewirtschaft/Umwelt/Wasser/Entsorgung
  • Fahrzeugbau (Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schiffbau)
  • Forschung, Entwicklung, Wissenschaft
  • Gesundheit und Soziales
  • Immobilien
  • Industrie/Maschinen- und Anlagenbau/Metall/Elektrotechnik
  • Internet/Informations-/Telekommunikationstechnologie
  • Konsumgüter und Handel
  • Kunst, Kultur, Unterhaltung, Sport/Veranstaltungsmanagement
  • Land- und Forstwirtschaft/Nahrungsmittel
  • Marketing, Werbung, PR und Design
  • Medien, Journalismus und Verlage
  • Medizin/Medizintechnik/Biotechnologie
  • Öffentlicher Dienst, Verbände, Stiftungen und Einrichtungen
  • Personaldienstleistungen/Personalberatung und -vermittlung
  • Touristik/Gastronomie
  • Verkehr/Transport/Logistik
  • Wirtschaftsprüfung/Steuern/Recht
Besinne dich auf deine Stärken und deine Interessen. Möchtest du dein Praktikum daran orientieren? Dann ziehe deine persönlichen Aufzeichnungen aus dem Kapitel 3 „Ziele und Stärken“ zurate und überlege, in welchen Branchen du deine Stärken anwenden und deinen Interessen nachgehen könntest.
Eine Möglichkeit, um mit der Recherche nach einem Praktikumsplatz zu beginnen, kann sein, dass du eine Stelle suchst und findest, bei der du einen für dich positiven Bezug zu deinem Fachstudium herstellen kannst. Überlege dir, bevor du nach Praktikumsplätzen recherchierst, welches Thema oder welche Theorie deines bisherigen Studiums dich am meisten fasziniert hat und in welchen Arbeitskontexten du diese theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden und erweitern kannst und möchtest.
Beantworte dazu die folgenden Fragen und notiere dir deine Antworten:
  1. Welches Modul oder welche Theorie aus deinem Studium hat dich in der letzten Zeit besonders interessiert?
  2. Fallen dir Tätigkeiten oder praktische Projekte ein, die in engem Bezug zu deinem Lieblingsthema aus dem Fachstudium stehen?
  3. Fällt dir eine Branche, ein Unternehmen oder eine Organisation ein, die diese oder ähnliche Tätigkeiten oder Projekte umsetzen? Zur Beantwortung kannst du die Branchenliste (siehe „Nutze wer du bist”) zurate ziehen.
  4. Stelle dir nun dieses Unternehmen oder diese Organisation vor: Wie könntest du dein Lieblingsthema aus dem Studium dort anwenden?
Stelle dir vor, du machst in diesem Unternehmen oder dieser Organisation ein Praktikum und die oder der Vorgesetzte „schenkt“ dir 10-20 % deiner Arbeitszeit für ein eigenes Praktikumsprojekt:
  1. Was würdest du gerne umsetzen?
  2. Was würdest du umsetzen, wenn das Praktikumsprojekt einen engen Bezug zu deinem Lieblingsthema aus dem Fachstudium haben soll?
Die Antworten kannst du auf dem "Arbeitsblatt Stellensuche" (s.o.) notieren.
Das Transferprojekt

In dieser E-Learning-Einheit sprechen wir manchmal von „Transferprojekt“ und meinen damit ein Projekt, das du relativ selbstständig im Rahmen deines Praktikums umsetzt und das einen Bezug zu einem von dir gewählten Thema oder einer Theorie aus deinem Studium hat.
Gibt es Menschen oder Netzwerke in deinem Leben, die dir hilfreich sein können bei der Praktikumsplatzsuche?
  • Eine Kommilitonin oder ein Kommilitone, die oder der Spannendes aus dem eigenen Praktikum erzählte?
  • Eine Freundin oder ein Freund, die oder der sich in einem attraktiven Arbeitsfeld ehrenamtlich engagiert?
  • Eine Verwandte oder ein Verwandter, die oder der in einem interessanten Unternehmen arbeitet?
  • Eine Dozentin oder ein Dozent, die oder der in der Lehrveranstaltung für dein Studienfach passende Institutionen vorstellte?
  • Die oder der Praktikumsbeauftragte für dein Studienfach, mit Einblicken, wo bereits andere Studierende deines Faches gute Erfahrungen gemacht haben?
Nutze dein Netzwerk bei der Praktikumssuche. Das eigene Netzwerk ist ein hohes Gut, auch im beruflichen Kontext. Eine Grundregel lautet, dass mittlerweile ein Drittel aller Stellen über Netzwerke vergeben wird. Das bedeutet konkret, dass dich beispielsweise Bekannte oder Freundinnen und Freunde auf Stellen aufmerksam machen oder dich sogar für diese empfehlen.

Was kannst du machen? Halte Augen und Ohren offen und vor allem: Sprich mit den Menschen in deinem Umfeld über deine Suche. So kannst du von den Erfahrungen und von den Einschätzungen deiner Mitmenschen profitieren!
Welche Menschen fallen dir ein, mit denen du über deine Praktikumsplatzsuche sprechen möchtest? Notiere mindestens drei Namen in deinem Reflexionstagebuch und gehe auf diese so schnell wie möglich zu.

Die Antworten kannst du auf dem "Arbeitsblatt Stellensuche" (s.o.) notieren.
Im Internet befinden sich viele Praktikumsausschreibungen und Kanäle, die du nutzen kannst, um ein Praktikum zu finden.
Suche mit einer Suchmaschine: Um die richtige Stelle für dich zu finden, brauchst du zunächst Begriffe, nach denen du suchen kannst: Der Begriff Praktikum kann beispielsweise mit Berufsbezeichnungen, Tätigkeitsbereichen, Branchen, Unternehmensnamen, deinem Studienfach, etc. ergänzt werden. Wenn du auf einen Ort und einen Zeitraum festgelegt bist, kannst du auch diese benennen. Bei der Suche mit Suchmaschinen macht es Sinn, mit der groben Suche zu starten (z. B. Praktikum und ein weiterer Begriff) und nach und nach zu präzisieren.
Suche auf Stellenportalen: Es gibt viele Stellenportale, auf denen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihre freien Stellenangebote schalten. Viele Universitäten bieten Studierenden eigene Stellenbörsen in Zusammenarbeit mit Portalen wie Stellenticket oder Stellenwerk an. Weitere externe Portale sind beispielsweise stepstone.de, indeed.com, monster.de, stellenangebote.de und viele mehr. Es gibt auch spezielle Praktikumsbörsen, unter anderem praktikum.de und meinpraktikum.de. Im Internet findest du zudem Stellenportale, die sich speziell auf deine Region oder deine Branche beziehen und dir dadurch die Suche erleichtern.
Suche in beruflichen sozialen Netzwerken: In Deutschland wird zur digitalen beruflichen Vernetzung insbesondere XING genutzt, international ist es LinkedIn. Vorteile und Möglichkeiten von sozialen Netzwerken mit beruflichem Kontext sind unter anderem:
  • Vernetzung und Kontaktpflege mit vorrangig beruflichen Kontakten
  • Informationen über Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
  • Informationen über Stellen- und Eventmarkt
  • Gruppenaustausch zu bestimmten Themen etc.
Diese Portale verfügen auch über einen Stellenmarkt, wobei je nach Plattform eine Registrierung nötig ist, bevor du auf Praktikumsangebote antworten kannst. Die Einrichtung eines Profils kannst du auch später beruflich nutzen. Achte jedoch darauf, dass das Profil aktuell bleibt und gepflegt wird. Tipps zu einem guten beruflichen Profil kann dir der Career Service deiner Universität geben.
Suche auf Seiten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Wenn du schon weißt, welche Unternehmen oder Institutionen für dich in Frage kommen, informiere dich direkt auf ihren Internetpräsenzen. Oft gibt es dort ein Karriereportal mit freien Stellenangeboten – auch für Praktika.
Initiativbewerbung: Du bist auf Stellensuche, aber hast keine passende Ausschreibung gefunden? Dann kannst du dich auch initiativ bewerben! Bei einer Initiativbewerbung gibt es keine Ausschreibung. Du bewirbst dich also nicht auf eine Stelle, sondern bei einem ganz bestimmten Unternehmen, das dein Interesse geweckt hat. Daher sollte in der Bewerbung deutlich werden, weshalb du ausgerechnet bei dieser Arbeitgeberin oder diesem Arbeitgeber dein Praktikum absolvieren möchtest. Im Anschreiben und Lebenslauf weist du auf deine bisherigen Stationen hin, die das Unternehmen interessieren könnten. Außerdem machst du im Anschreiben deutlich, für welchen Unternehmensbereich und für welche Aufgaben du dich interessierst und welche Qualifikationen und Erfahrungen du hierfür bereits vorweisen kannst. Um deine Initiativbewerbung noch besser abzustimmen, lohnen sich eine Recherche auf der Firmenhomepage und/oder ein Anruf beim Unternehmen. Über die Homepage oder im Gespräch erfährst du, ob das Unternehmen (aktuell) an Initiativbewerbungen interessiert ist. Hier kannst du eventuell auch Informationen über die entsprechenden Bereiche bekommen, die zurzeit oder regelmäßig nach Bewerberinnen und Bewerbern suchen.
Die meisten Universitäten haben Career Services. Das sind Einrichtungen, die Studierende bei Vielem rund um Praktika und Berufseinstieg unterstützen. Du kannst  dort persönliche Beratungsgespräche nutzen und  an Workshops oder Karrieremessen teilnehmen, bei denen du mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern ins Gespräch kommen kannst. Ebenso kann die oder der Praktikumsbeauftragte für dein Studienfach eine gute Ansprechperson sein. Meistens gibt es hier Erfahrungen, bei welchen Unternehmen oder Institutionen andere Studierende deines Faches gute Praktikumserfahrungen machen konnten.
Karrieremessen gibt es von vielen Anbieterinnen und Anbietern in ganz Deutschland. Genaue Informationen zu Schwerpunkten, Zielgruppen und Terminen erhältst du über Suchmaschinen im Internet oder beispielsweise über jobmessen.de.
Auf den ersten Blick scheint es, als würden Unternehmen die „eierlegende Wollmilchsau“ suchen. Lass dich davon nicht abschrecken, sondern schau noch einmal genau hin.

Grundsätzlich gibt es „Muss-„ und „Kann-Anforderungen“ an Bewerberinnen und Bewerber. Die Muss-Anforderungen geben beispielsweise die erforderte Studienrichtung an und sollte erfüllt sein. Sie erkennst du an Formulierungen wie „Voraussetzungen sind…“, „Wir erwarten…“.  Die Kann-Anforderungen sind flexibler und stellen einen Pluspunkt dar, wenn du sie erfüllst. Sie werden unter anderem mit den Worten „idealerweise…“ oder „wünschenswert…“ kenntlich gemacht.

Insgesamt gilt hierbei die 70 %-Regel: Es reicht, wenn du 70 % der Anforderungen erfüllst, wobei die zuerst genannten zu den Muss-Anforderungen zählen und weniger bis keinen Spielraum zulassen. Die Priorität der Anforderungen nimmt mit der aufgezählten Reihenfolge nach unten hin ab.

Stellenanzeigen sollten außerdem die wichtigsten Informationen beinhalten. Manche Unternehmen haben dauerhafte Ausschreibungen, da sie kontinuierlich Praktikumsstellen zu vergeben haben. Hierzu gehören eine Aufgabenbeschreibung, ggf. der Starttermin, die Dauer und Art des Praktikums.

Die Unternehmensbeschreibung sollte dir ebenso zusagen – dabei gilt es zwischen den Zeilen zu lesen: „Flache Hierarchien“ weisen auf viel Entscheidungsfreiheiten, aber auch auf viel Eigenverantwortung hin. Ein „Start-up-Charakter" ist meist insbesondere für Menschen geeignet, die flexibel sind und keinen besonderen Wert auf feste Strukturen und Abläufe legen.